Die Lage in den Projektgebieten von Childaid Network ist ernst. 1,9 Mrd. Menschen in Südasien befinden sich mitten in einer Katastrophe, darunter viele Kinder und Jugendliche mit ihren Familien aus den Bildungsprogrammen von Childaid Network.
Allein Indien verzeichnet derzeit mehr als 414.000 registrierte Infektionen jeden Tag (Stand: 7.5.21) mit einer hohen Dunkelziffer. Auch Nepal ist stark betroffen. Die Infektionszahlen in dem kleinen Land am Himalaya steigen rasant (+ 3.450% in den letzten 30 Tagen) – auch dort bei niedrigen Testraten.
Nothilfemaßnahmen für Familien
Unter Hochdruck entwickelt das Königsteiner Hilfswerk wie 2020 Notmaßnahmen, um den betroffenen Menschen zu helfen. Wie dramatisch die Lage ist, wird in Telefonaten mit den Projektteams vor Ort deutlich. Viele Team-Mitglieder und deren Angehörige sind akut erkrankt. Manche werden auf Intensivstationen behandelt. Und leider sind auch bei den Projektpartnern von Childaid Network Todesopfer zu beklagen, vielfach junge Leute.
Inzidenz mehr als 2.000 ist zu erwarten
Die Prognose medizinischer Fachleute aus dem Team geht für den nordostindischen Bundesstaat Assam, einer Schwerpunktregion von Childaid Network, davon aus, dass die Zahl der akut Infizierten bis zum 1. Juni 2021 auf 2 bis 3% der Bevölkerung steigen wird, das entspricht einer Inzidenz von über 2.000. Die zusätzliche Dunkelziffer ist hoch. 40.000 Intensivbetten wären dann nötig, um die schlimmsten Fälle zu behandeln, nur 1.200 sind vorhanden.
Auswirkungen des Lockdowns
168 Mio. Kinder waren ein Jahr vom Schulbesuch ausgeschlossen. | |
150 Mio. Kinder sind zusätzlich durch Armut bedroht. | |
24 Mio. Kinder kehren nicht mehr zur Schule zurück. | |
888 Mio. Kinder weltweit sind in ihrer Bildung beeinträchtigt. |
* (Quelle: UNICEF 24.9.20 und 3.3.21)
Kinder leiden unter Hunger und psychischem Stress
In vielen Familien herrscht Verzweiflung. Angehörige erkranken und können nicht ausreichend versorgt werden. Aus Angst vor dem Virus verlassen viele das Haus nicht mehr. Wanderarbeiter haben wieder ihre Jobs und ihr Einkommen verloren und reisen in ihre Heimatdörfer zurück. Schulen sind erneut geschlossen, die Versorgung mit Lebensmitteln und notwendigen Medikamenten ist angespannt und wird sich in den nächsten Tagen weiter verschlechtern. Berichte unserer Partner indizieren viele psychische Probleme und eine deutlich erhöhte Suizidgefahr bei Kindern.
Childaid Network bringt Hilfe
Die Verbreitung des Virus muss möglichst schnell gestoppt werden. Mit Radiosendungen, Plakaten und Textnachrichten klärt Childaid Network die Menschen in den Dörfern über die Notwendigkeit von Abstand, Hygiene und Quarantänemaßnahmen auf. In den Dörfern werden Freiwillige ausgebildet und ausgestattet, um Corona-Infektionen zu erkennen und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Sie weisen auf vorhandene Teststationen hin, erklären, wie Masken richtig getragen werden und welche Unterstützung durch die Regierung verfügbar ist.
Besonders wichtig ist es auch, die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen im Blick zu behalten. Die angespannte Situation in den Familien entlädt sich immer häufiger in häuslicher Gewalt, zahlreiche Kinder und Jugendliche müssen zudem den Verlust von Familienmitgliedern ertragen. Eine Zunahme von Kinderarbeit und Kinderehen wird bereits seit dem ersten Lockdown beobachtet, hinzu kommen nun vermehrt Fälle von Suizid, auch bei Kindern. Childaid Network schult deshalb seine Mitarbeiter:innen, um diese Fälle rechtzeitig zu erkennen und Hilfe leisten zu können.
In abgelegenen Regionen Indiens und Nepals gibt es bisher kaum Zugang zu Impfungen. Childaid Network setzt sich dafür ein, dass die Menschen in den ärmsten Dörfern nicht vergessen werden und hilft ihnen bei der Registrierung für laufende Impfkampagnen.
Mit Lebensmittelpaketen, verteilt durch die Partnerorganisationen, bringt Childaid Network Hilfe in die Slums und Flüchtlingslager, um Familien überbrückend vor dem Verhungern zu bewahren. Geplant ist auch die Zusammenstellung von Lernpaketen und der Kleingruppen-Unterricht im Freien, um die Kinder und Jugendlichen weiterhin mit Bildung zu erreichen, wie 2020.
Wie können Sie helfen?
Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, dass mehr Familien mit Nothilfemaßnahmen erreicht werden und freiwillige Helfer gut geschützt werden können. Mit 10€ können wir eine Familie eine Woche lang mit Basis-Lebensmitteln versorgen, 30 € benötigen wir, um einen freiwilligen Helfer mit einer Schutzausrüstung auszustatten. 150 € benötigen wir, um ein Dorf mit einer medizinischen Schutz- und Grundausstattung zu versorgen.
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