Die Corona Pandemie trifft die Menschen in den Projektgebieten von Childaid Network mit voller Härte. Noch ist es nicht das Virus selbst, das Millionen Inder, Nepalesen und Bengalis in eine akute Notlage versetzt, sondern die rigorosen Ausgangssperren, die die Regierungen in der Region verhängt haben. Die ärmsten Teile der Bevölkerung halten sich normalerweise mit einfachen Tagelöhnerarbeiten über Wasser, aus deren Erlösen sie ihre Familie ernähren. Wegen der Ausgangssperre können sie nun kein Geld verdienen. Rücklagen oder Vorräte haben sie nicht. Zwar haben die Regierungen Hilfe angekündigt, doch das braucht Zeit.
Hilfsmaßnahmen laufen an
Jonas Pfäffinger, der im nordostindischen Jorhat für das deutsche Kinderhilfswerk die Stellung hält, sieht die Situation kritisch: „Bei vielen Kindern in unseren Projektgebieten dauert es keine zwei Wochen, dann sind sie akut unterernährt.“ Auch seine Situation hat sich durch die drastischen Maßnahmen radikal verändert (Interview vom April 2020)
Statt von Projekt zu Projekt zu reisen, sitzt er nun auf dem Campus des neu gegründeten Innovationszentrums in Jorhat fest. Mit den lokalen Partnerorganisationen hält er Kontakt per Telefon und Videokonferenz, um dringend notwendige Maßnahmen an den Projektstandorten von Childaid Network zu koordinieren. Zur Situation vor Ort berichtet er in einer Videobotschaft.
In den Slums sind die Menschen dem Virus schutzlos ausgeliefert
In den Slums der Städte ist die Situation besonders besorgniserregend. Neben der prekären Versorgungssituation sind die Menschen hier der Ausbreitung des Virus schutzlos ausgeliefert. Engste Verhältnisse und nur vereinzelte Wasserstellen liefern dem Virus beste Bedingungen für eine flächendeckende Ausbreitung. Unser Partner Bosco Reachout hat mit der Verteilung von dringend benötigten Lebensmittelpaketen in den Slums von Guwahati begonnen.
Schwaches Gesundheitssystem
Problematisch in ganz Südasien ist das rudimentäre Gesundheitssystem, wie Hakimeh Yagootkar, seit 2018 für Childaid Network vor Ort im nepalesischen Bhandar, feststellt: „Schutzanzüge oder Masken sind in den Health Posts der Bergregion kaum vorhanden, das gleiche gilt für Testmöglichkeiten. Es steht zu befürchten, dass tausende Arbeiter, die nun aus der Stadt in ihre Dörfer zurückkehren, das Virus mitbringen und in der Region verbreiten“, berichtet sie. Gleiches ist in den ländlichen Regionen Nordostindiens und in Nordbangladesch zu befürchten. Die lokalen Projektpartner Green Tara und FRADS tragen mit Aufklärungsvideos dazu bei, das zuständige Personal vorzubereiten. Gleichzeitig unterstützen beide Organisationen die Regierung dabei, die Health Posts mit Schutzmaterial auszustatten. Über die Lage vor Ort berichtet Hakimeh in ihrer Videobotschaft (Interview vom April 2020)
Wir lassen die Menschen in unseren Projektgebieten in dieser Krise nicht alleine. Über unsere Partner können wir sehr schnell und effektiv Hilfe leisten. Bitte unterstützen Sie uns, damit auch die Ärmsten eine Chance haben, durch die Krise zu kommen.