Unter Leitung der Dekanin des Fachbereichs für Geistes- und Sozialwissenschaften, Dr. Riju Sharma, stattete eine siebenköpfige Delegation der Assam Don Bosco Universität (Guwahati, Assam, Indien) Childaid Network am 2. März 2022 einen Besuch in Kronberg ab. Bereits am Vorabend kam man in lockerer Runde an der Frankfurt University of Applied Sciences zusammen. Gastgeberin dort war Prof. Dr. Ursula Fasselt, ehemalige Dekanin des Fachbereichs für Soziale Arbeit und Gesundheit.
Langjährige Partnerschaft
Die Partnerschaft zwischen der Frankfurter Hochschule und der Assam Don Bosco University hatte Childaid Network- Gründer, Dr. Martin Kasper schon vor vielen Jahren vermittelt. Daraus ergab sich in den letzten Jahren eine fruchtbare internationale Zusammenarbeit zum Thema Kinderrechte aus unterschiedlichen Perspektiven mit gemeinsamen Lehrveranstaltungen, Konferenzen und immer wieder Austauschprogrammen von Studierenden und Lehrenden in beide Richtungen.
Sommeruniversität und Sozialpraktika für deutsche und indische Studenten
Von der deutschen Seite hat Frau Prof. Fasselt mit ihrem Aufenthalt als Gastprofessorin im Jahr 2016 die intensiven Beziehungen zur Assam Don Bosco University geknüpft. Seit 2017 erfolgten Gegenbesuche von Dr. Riju Sharma und ihren Teams an der Frankfurt University of Applied Sciences. Unter der Leitung von Prof. Ursula Fasselt und Dr. Riju Sharma wurde 2019 eine vom DAAD finanzierte hybride Sommeruniversität zum Thema „Human Rights and Social Development“ auf dem Campus der Assam Don Bosco University durchgeführt, an der von deutscher Seite vier Studentinnen des Bachelor Studiengangs Soziale Arbeit Transnational teilnahmen, die im Anschluss ein sechsmonatiges Praktikum in ausgewählten, überwiegend von Childaid Network geförderten, Sozialprojekten in Guwahati absolvierten. 2020/2021 folgte das DAAD Projekt „Creating Virtual Spaces in Academic Collaboration“ in dessen Rahmen die indische Delegation neben dem akademischen Programm an der Frankfurt University of Applied Sciences auch die Zusammenarbeit mit Childaid Network vertiefte.
Austausch mit Bildungsexperte Victor Narzary
Gemeinsam mit Dr. Riju Sharma trafen Victor Narzary sowie fünf Studierende der assamesischen Universität in Frankfurt ein, um die Beziehungen zu vertiefen. Victor Narzary ist Assistenzprofessor an der Assam Don Bosco University und gleichzeitig rechte Hand des Bildungsministers in Boroland, einer Region im westlichen Teil von Nordostindien an der Grenze zu Buthan, die mehrheitlich von der Ethnie der Boro bewohnt wird. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte ist die Entwicklung des Bildungsbereiches im Boro-Land. Neben seiner Lehrtätigkeit unterstützt Narzary den Aufbau strategischer Partnerschaften für Programme im Bereich des Sozialen Engagements. In dieser Funktion arbeitet er eng mit politischen Entscheidungsträgern zusammen und bemüht sich um die Einbindung zentraler Netzwerkpartner, um soziale Veränderungen und Verbesserungen vor allem i Bildungsbereich für schutzbedürftige Menschen herbeizuführen.
Seine Kenntnisse und sein Netzwerk werden zukünftig auch in die Projektarbeit von Childaid Network einfließen. Eine intensive Zusammenarbeit ist für die nächsten Jahre geplant, um den Bildungssektor in den assamesischen Projektgebieten von Childaid Network erfolgreich weiter zu transformieren.
Wertschätzung des Programms durch deutschen Botschafter
Sehr angetan von der deutsch-indischen Hochschulkollaboration war auch Walter J. Lindner. Der deutsche Botschafter zu Indien und Buthan stattete der Assam Don Bosco University erst kürzlich einen Besuch ab. Er zeigte sich begeistert über den regen Austausch zwischen den beiden Hochschulen und die Einbindung von Childaid Network als relevanten Praxispartner. Für die Studierenden werden die Themen Bildung und Kinderrechte so greifbar und erlebbar, sie lernen vor Ort die Umsetzung geeigneter Programme und Konzepte.
Dem Get-together an der University of Applied Sciences folgte am nächsten Tag ein Treffen und tiefer inhaltlicher Austausch im Büro von Childaid Network in Kronberg. Ein anschließender Besuch der Saalburg, wie im Bild zu sehen, rundete das Treffen mit der Hinführung zu geschichtlichen Wurzeln ab.