Die Pilotprojekte unserer nepalesischen Partner Seto Gurans und SAHAS haben bewiesen, dass unsere Konzepte zur Verbesserung der Schulqualität auch in Nepal erfolgreich sein können – sogar inmitten der Pandemie. Beide Projekte werden nun mithilfe von BMZ-Mitteln ausgeweitet werden. Im Kontext der Konsequenzen der Pandemie für den Bildungssektor in Nepal ist dies von besonderer Bedeutung.
Krise mit langfristigen Folgen
Die Vereinten Nationen warnen davor, dass nach der Corona-bedingten Unterbrechung des Unterrichts weltweit mehr als 24 Millionen Kinder, besonders Mädchen, nicht in die Schulen zurückkehren werden. Das beobachten wir auch in Nepal.
Silke Geißert
Projektkoordinatorin Nepal
Wir hören aus unseren Projektgebieten, dass die finanzielle Lage vieler Familien dazu führt, dass die Kinder zum Familieneinkommen beitragen müssen. Auch haben sich viele Kinder an die unterrichtsfreie Zeit gewöhnt und vieles verlernt. Ein Wiedereinstieg wird schwer – für viele ohne besondere Hilfe zu schwer.
Die Corona-Krise hat die zwei großen Einkommensquellen Nepals ausgetrocknet. Im Tourismus-Sektor haben 60 % der Angestellten ihren Job verloren. Außerdem brachen die Überweisungen der nepalesischen Gastarbeiter aus dem Ausland ein. Eine wirtschaftliche Wiederbelebung ist frühestens Ende 2021 zu erwarten. Die wirtschaftliche Krise wird das Bildungssystem für die nächsten Jahre schwächen, denn finanzielle Ressourcen sind knapp.
Unsere Antwort: Bildungsoffensive in Ramechhap
Im nördlichen Ramechhap sind wir und unsere Vorgängerorganisationen seit Jahrzehnten aktiv, um Zugang zu Grundbildung zu ermöglichen. Seit 2019 arbeiten wir dort auch mit Seto Gurans zusammen – zuerst für sieben und 2020 für 14 Pilotschulen. Die Ergebnisse zeigen: unser Konzept funktioniert. Unsere Partner sollen deswegen nun 2021 mit ausgeweiteteten Projekten die Schulqualität in der Landgemeinde Gokulganga, Sunapati und Doramba nachhaltig verbessern.
Förderung der frühkindlichen Bildung und Entwicklung
Das Verständnis der Eltern und Familien für hochwertige Bildung ist oft nur schwach ausgeprägt, was dazu führt, dass Kinder schon früh in Haushaltsarbeiten eingebunden sind und der Unterrichtsbesuch zweitrangig wird. Darüber hinaus ist das Umfeld nicht kindgerecht ausgerichtet und Lehrkräfte sind nicht hinreichend geschult. Durch intensive Einbindung der Eltern und lokalen Behörden rücken wir die frühkindliche Bildung in den Fokus einer ganzen Region.
verbesserter Zugang zu hochwertiger Bildung für 1.200 Kinder | |
1.200 Kinder verbessern ihr Lernniveau | |
aktives Engagement der Eltern |
Mobilisierung der Dorfgemeinschaften
Für arme, und marginalisierte Familien im ländlichen Nepal ist es schwierig, die Schulbildung ihrer Kinder zu unterstützen, da ihr Einkommen oft nicht ausreicht, um Grundbedürfnisse zu befriedigen. Eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen bricht die Schule aufgrund von Armut, geforderter Hausarbeit oder wegen Arbeit in nahe gelegenen Städten ab. Darüber hinaus führen die räumliche Entfernung der Schulen, der Mangel an kinderfreundlichen Lehrmethoden sowie die Motivation der Lehrkräfte und das hohe Schüler-Lehrer-Verhältnis zu hohen Abwesenheitsraten.
4.500 Kinder in 50 Schulen haben Zugang zu hochwertiger Bildung | |
500 Pädagogen sind befähigt die Schulqualität zu verbessern | |
Jugendliche und Eltern kennen ihre Rechte |