In den ländlichen Teilen Nepals leben die meisten Menschen bis heute von der Landwirtschaft – auch in den Gemeinden Sunapati, Doramba und Khadadevi in Ramechhap. Die Flächen und Erträge reichen kaum, die eigene Familie zu ernähren. So leben hier fast 10.000 Familien (22 %) unter der Armutsgrenze. Bedingt durch die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie ist diese Zahl weiter gestiegen.
Abwanderung führt in die Ausbeutung
Für Ungelernte gibt es außer der Landwirtschaft kaum Verdienstmöglichkeiten. Deswegen wandern immer mehr Jugendliche nach Kathmandu, nach Indien oder in den arabischen Raum ab, wo sie als Unqualifizierte Arbeit erhalten – aber häufig ausgebeutet werden. Herausgerissen aus ihrem Kulturkreis sind Heimweh und Depression häufig vorprogrammiert.
Ziele des Projekts:
940 junge Erwachsene werden ausgebildet | |
1.000 Landwirte werden geschult | |
15 Gruppen mit jungen Unternehmern werden gebildet | |
10.000 Familienmitglieder werden indirekt gefördert |
Ausbildung muss sich an lokaler Nachfrage orientieren
Eine Investition in Berufsbildung und Beschäftigungsförderung muss auf die lokale Nachfrage zugeschnitten sein. Die Menschen brauchen zum einen lokale Qualifizierungsangebote, die sie interessieren. Gleichzeitig muss damit die örtliche Nachfrage nach Dienstleistungen berücksichtigt werden. Viele Absolventen versuchen sich als Kleinunternehmer.
Durch Intensivkurse zu fortschrittlichen landwirtschaftlichen Anbaumethoden werden junge Landwirte gestärkt, und der Anbau über den Eigenbedarf und ggfs. Weiterverarbeitung in der Kooperative werden ermöglicht, was wiederum den lokalen Markt stärkt.
Wir helfen, Geschäftsideen zu verwirklichen und statten die Jungunternehmer mit ihren ersten Werkzeugen aus. In Gruppen fördern wir den Austausch und unterstützen nachhaltig mit Schulungen.
Unser innovativer Ansatz beinhaltet, dass wir mit den mobilen Werkstätten und Ausbildern in die Dörfer gehen. Dadurch adressieren wir flexibel vor Ort die Nachfrage nach Ausbildung und Ausgebildeten ohne große Fixkosten und Investitionen.
Das Projekt setzt auf den Erfahrungen eines Vorgängerprojektes auf. Es wird von der lokalen Organisation Community Development Society (CDS) durchgeführt, die bereits langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Berufsbildung in Nepal hat. Das Projekt wird zu drei Viertel vom BMZ gefördert.
Aktuelles zu unseren Berufsbildungsprojekten
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10.000 Jugendliche lernen in modernisierten Berufsbildungszentren
Mit unserem neuen Projekt ermöglichen wir 10.000 Jugendlichen, sich in ihren Heimatregionen in nachgefragten Berufen ausbilden zu lassen. Mit der Modernisierung der vorhandenen Berufsbildungszentren erhalten junge Menschen in abgelegenen Regionen Nordostindiens die Chance, sowohl bewährte…
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