Die Etappen des Spendenlaufs 2025 und ihre Besonderheiten
Der Spendenlauf 2025 führt die Teilnehmer über die letzten 158 Kilometer des berühmten Jakobswegs – von O Cebreiro bis Santiago de Compostela. Jede Etappe hat ihre eigene Atmosphäre, Geschichte und landschaftliche Schönheit. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die sieben Tagesabschnitte, die diesen Lauf zu einer einzigartigen Erfahrung machen.
Etappe 1: Von O Cebreiro nach Triacastela (21 km)
Der magische Startpunkt in den Bergen
Die Reise beginnt in O Cebreiro, einem kleinen Dorf auf 1.300 Metern Höhe, das für seine einzigartigen Steinrundhäuser, die sogenannten „Pallozas“, bekannt ist. O Cebreiro ist ein mystischer Ort mit tief verwurzelter Pilgertradition – hier befindet sich eine der ältesten erhaltenen Kirchen am Jakobsweg.
Die Route führt bergab nach Triacastela, einem historischen Pilgerdorf, das seinen Namen den drei Burgen verdankt, die einst die Gegend prägten. Die Landschaft wechselt von felsigen Höhen zu grünen Wäldern und kleinen Dörfern, wodurch diese erste Etappe einen eindrucksvollen Auftakt bildet.
Etappe 2: Von Triacastela nach Sarria (23 km)
Wälder, Klöster und der Einstieg für viele Pilger
Von Triacastela aus haben Pilger traditionell zwei Möglichkeiten: den direkten Weg nach Sarria oder eine Route über das beeindruckende Kloster Samos, eines der ältesten und schönsten Klöster Spaniens. Der Spendenlauf folgt der klassischen Route durch dichte Galicische Wälder und charmante kleine Ortschaften.
Sarria ist ein bedeutender Meilenstein für viele Pilger, da es der Mindestabstand von 100 Kilometern vor Santiago ist, den man für die offizielle Pilgerurkunde, die „Compostela“, zurücklegen muss. In Sarria pulsiert das Pilgerleben mit belebten Cafés, Hostels und Straßen voller Menschen aus aller Welt.
Etappe 3: Von Sarria nach Portomarín (22 km)
Eine der schönsten Etappen des Jakobswegs
Dieser Abschnitt gilt als einer der landschaftlich schönsten Teile des Jakobswegs. Alte Steinbrücken, malerische Dörfer und endlose Eichen- und Kastanienwälder begleiten die Läufer auf ihrem Weg nach Portomarín.
Portomarín ist eine Stadt mit einer ungewöhnlichen Geschichte: Sie wurde in den 1960er Jahren umgesiedelt, als das ursprüngliche Dorf durch den Bau eines Stausees geflutet wurde. Die romanische Kirche San Nicolás wurde Stein für Stein abgetragen und an höherer Stelle wieder aufgebaut – ein eindrucksvolles Symbol für den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Bewohner.
Etappe 4: Von Portomarín nach Palas de Rei (24 km)
Ein hügeliger Abschnitt mit viel Tradition
Nach der Überquerung des Flusses Miño beginnt ein Anstieg, der die Läufer über sanfte Hügel und offene Felder führt. Diese Etappe gibt einen ersten Vorgeschmack auf die hügelige Landschaft Galiciens.
Palas de Rei bedeutet „Palast des Königs“ und war einst eine bedeutende mittelalterliche Siedlung. Der Ort liegt strategisch an einer der wichtigsten Pilgerrouten und beherbergt einige historische Kirchen sowie traditionelle galicische „Pazos“ – alte Herrenhäuser, die den Charme vergangener Zeiten bewahren.
Etappe 5: Von Palas de Rei nach Arzúa (29 km)
Die längste und vielseitigste Etappe
Mit 29 Kilometern ist dies die längste Etappe des Spendenlaufs. Sie führt durch dichte Wälder, über steinerne Brücken und vorbei an kleinen galicischen Weilern. Besonders beeindruckend ist die Stadt Melide, wo der berühmte „Pulpo a la Gallega“ (galicischer Krake) serviert wird – eine beliebte Stärkung für Pilger.
Arzúa ist für seinen köstlichen Käse bekannt und bietet den Läufern eine willkommene Gelegenheit, Energie für die letzten Kilometer zu tanken. Mit seinem lebhaften Pilgerleben und den zahlreichen Unterkünften spürt man hier bereits die Nähe zu Santiago.
Etappe 6: Von Arzúa nach A Rúa (18 km)
Der Countdown beginnt
Langsam nähert sich das Ziel: Die Strecke führt über schmale Wege, vorbei an jahrhundertealten Eukalyptuswäldern, die für den Jakobsweg typisch sind. In diesem Abschnitt wird die Anspannung oft von einer Mischung aus Vorfreude und Wehmut begleitet – das große Finale rückt immer näher.
A Rúa ist eine kleine Ortschaft, die vor allem als letzte Übernachtungsmöglichkeit vor Santiago bekannt ist. Die Atmosphäre ist geprägt von Pilgern, die sich auf den Endspurt vorbereiten und gemeinsam ihre Erlebnisse der vergangenen Tage teilen.
Etappe 7: Von A Rúa nach Santiago de Compostela (21 km)
Das emotionale Finale in Santiago
Die letzte Etappe ist voller Emotionen. Kurz vor Santiago passieren die Läufer den Monte do Gozo („Berg der Freude“), von dem aus Pilger zum ersten Mal die Türme der Kathedrale sehen können – ein unvergesslicher Moment nach einer langen Reise.
Der Einlauf in die Altstadt von Santiago de Compostela ist magisch. Kopfsteinpflasterstraßen, jahrhundertealte Gebäude und schließlich die imposante Kathedrale von Santiago, in deren Schatten das Ziel erreicht wird. Hier endet die physische Reise, aber für viele Läufer beginnt eine tiefere Reflexion über das Erlebte.
Fazit: Ein Weg voller Erlebnisse
Der Spendenlauf 2025 verbindet sportliche Herausforderung mit der spirituellen und kulturellen Bedeutung des Jakobswegs. Jede Etappe hat ihre eigene Atmosphäre, von den hohen Bergen O Cebreiros bis zu den belebten Straßen Santiagos. Wer diesen Weg läuft, wird nicht nur körperlich gefordert, sondern auch mental bereichert – und trägt mit jeder gelaufenen Etappe zu einem guten Zweck bei.
Dieser Lauf ist mehr als nur eine sportliche Herausforderung – es ist eine Reise durch Geschichte, Landschaft und innere Reflexion.